Diabetiker tragen ihre Spezialschuhe zu selten – besonders zu Hause
Wie konsequent werden speziell angefertigte Schuhe von Diabetikern genutzt? Dieser Frage gingen niederländische Kollegen nach. An ihrer Studie nahmen 107 Diabetiker teil, bei denen kürzlich erst ein Plantarulkus abgeheilt war.
Im Haus wird der Spezialschuh zur Ulkusprophylaxe seltener getragen
Mittels eines im Schuh getragenen, temperaturbasierten Monitors maßen die Kollegen eine Woche lang die Tragezeit, ein kleines Gerät am Knöchel lieferte Informationen über die tägliche Schrittzahl. Die Adhärenz wurde anhand der Schritte, die mit dem Spezialschuh gegangen wurden, im Vergleich zur Gesamtschrittzahl errechnet. Durchschnittlich lag sie bei 71 %.
Außerhalb der Wohnung betrug diese Rate sogar 87 % bei einem Bewegungsumfang von 2604 Schritten, zu Hause dagegen sank der Wert auf 61 %, obwohl dort 3959 Schritte absolviert wurden. Niedrigerer BMI, ausgeprägtere Fußdeformitäten und attraktiveres Schuhwerk führten signifikant eher zum Tragen.
Ulkusschutz: Spezielle Hausschuhe verordnen?
Offenbar verzichten betroffene Diabetiker gerade zu Hause – wo sie am meisten laufen – gerne auf ihren Maßschuh. Damit steigt das Risiko für ein erneutes Ulkus. Ein möglicher Ansatz zur Steigerung der Adhärenz könnte nach Aussage der Autoren die Verordnung spezieller Hausschuhe sein.
Quelle: Roelof Waaijman et al., Diabetes Care 2013; online first