Zuckerkrank vom Rauchstopp
Um mehr über den Zusammenhang zwischen Nikotinverzicht und Diabetes zu erfahren, nutzten Forscher die Daten von drei grossen Kohortenstudien* aus dem US-Gesundheitswesen.
Die Auswertung ergab, dass das Diabetesrisiko der Untersuchten zwei bis sechs Jahre nach Ende des Nikotinkonsums um 22 % zugenommen hatte, nach fünf bis sieben Jahren aber wieder zurückgegangen war. Die Erkrankungsrate steigt dabei proportional zur Gewichtszunahme der Ex-Raucher, berichtete Professor Dr. Stephan Martin, Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum, Düsseldorf. Die Gesamtsterblichkeit geht aber nicht nach oben.
Ohne Zweifel profitiert das Herz-Kreislauf-System vom Verzicht: Verglichen mit den Rauchern war die kardiovaskuläre Mortalität der Aussteiger über fast 20 Jahre um 31 % gesunken, wenn sie kein Gewicht zugelegt hatten. Bei bis zu 5 kg Zunahme war sie um 53 % zurückgegangen, bei 5–10 kg gar um 75 %. Nach sechs Jahren ohne Tabak hatte sich das kardiovaskuläre Sterberisiko halbiert. Eine weitere Untersuchung, die Prof. Martin referierte, zeigt, dass erhöhter Blutdruck, hoher BMI, Diabetes und Intensität des Rauchens zwar bei beiden Geschlechtern die Infarktgefahr steigern. Bei Frauen wirkt sich das aber stärker aus. Ein Rauchstopp gehe zwar mit einer vorübergehenden Gewichtszunahme und erhöhten Diabetesrate einher, schloss der Kollege. Das wirke sich aber nicht auf die kardiovaskuläre oder Gesamtmortalität aus. Von einem Rauchverzicht dürften vor allem die Frauen profitieren.
14. DDG-Diabetologie-Update-Seminar