Erlauben Sie Sport trotz einer Aortenstenose?
Die gute Botschaft vorweg: Regelmäßiges körperliches Training beugt einer Aortenklappenstenose in gewissem Maße vor. Eine Regression bestehender Veränderungen scheint jedoch nicht möglich zu sein, wohl aber eine deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit.
Sportlicher Ehrgeiz könnte allerdings erhebliche Gefahren bergen. Das Training sollte deshalb unbedingt von erfahrenen Therapeuten überwacht werden, betonte Professor Dr. Yasuharu Matsumoto von der Cardiovascular Medicine im Tohoku University Hospital Sendai/Japan. Andererseits bietet ein moderates körperliches Training bei entsprechender Vorsicht auch erhebliche Chancen für die Patienten. Sie können ihre Leistungsfähigkeit steigern, kommen dadurch im Alltag besser klar und müssen seltener in die Klinik. Es gibt laut Prof. Matsumoto sogar Hinweise aus Studien auf eine verringerte Mortalität bei aktiven Patienten.

Wettkampfsportler mit Aortenklappenstenose streng kontrollieren
Besonders profitieren dabei Patienten mit nur gering ausgeprägter Aortenklappenstenose. Bei ihnen scheint der Sport präventive Effekte zu haben und die Progression aufhalten zu können. Haben sich aber bereits ausgeprägte Kalzifizierungen ausgebildet, so sind diese laut Prof. Matsumoto auch durch regelmäßiges Training nicht mehr zur Regression zu bringen.
Eine Herausforderung ist es, Athleten zu beraten, bei denen eine Aortenklappenstenose neu diagnostiziert wird. Sind die Veränderungen nur gering ausgeprägt, so können die Betroffenen nach allgemeiner Ansicht weiter auch an Wettkampfsportarten teilnehmen. Sie sollten aber unter ärztlicher Überwachung stehen und den Schweregrad der Veränderungen regelmäßig kontrollieren lassen.
Rotes Licht bei Rhythmusstörung!
Bei moderater Aortenklappenstenose sind Wettkampfsportarten nur noch limitiert erlaubt und nur bei entsprechend niedriger oder moderater Belastung und auch nur, wenn eine entsprechende Belastungstoleranz nachweislich dokumentiert wurde. „Es darf nicht zum Auftreten von ST-Streckensenkungen, ventrikulären Tachykardien oder Symptomen unter der Belastung kommen“, mahnte der japanische Mediziner in München.
Außerdem muss eine normale Blutdruckantwort auf die Aktivierung dokumentiert sein. Bei Athleten, die unter Belastung oder sogar schon in Ruhe supraventrikuläre Tachykardien oder multiple komplexe ventrikuläre Rhythmusstörungen aufweisen, muss man das körperliche Training auf eine absolut niedrige Intensität beschränken. Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose wie auch solche mit moderaten Veränderungen, aber bestehender Symptomatik, sollte nach Prof. Matsumoto gänzlich von Wettkampfsport abgeraten werden.