Fakten zur ORIGIN-Studie
Randomisierte offene Studie in 40 Ländern; 12 537 Teilnehmer mit hohem kardiovaskulärem Risiko und frühem Typ-2-Diabetes oder Prädiabetes (gestörte Glukosetoleranz). Geprüft wurde eine Standardtherapie (häufig auf Basis von Metformin) gegen Insulin glargin mit einem Nüchtern-Blutzuckerziel ≤ 95 mg/dl. Zusätzlich wurden Omega-3-Fettsäuren gegen Placebo getestet.
Primäre Endpunkte:
Primäre Endpunkte waren Schlaganfall, Herzinfarkt oder kardiovaskulär bedingter Tod sowie diese Ereignisse erweitert um Revaskularisierungen oder Klinikbehandlung wegen Herzinsuffizienz.
Ergebnisse:
Über ein medianes Follow-up von 6,2 Jahren unterschieden sich beide Therapiegruppen in den primären Endpunkten nicht (Hazard Ratio 1,02 bzw. 1,04). Die kardiovaskulären Ereignisraten waren insgesamt niedrig (2,94 bzw. 2,85 % für den ersten und 5,52 bzw. 5,28 % für den erweiterten Endpunkt).
- Die erreichte Blutzuckereinstellung war in beiden Gruppen sehr gut: Im siebten Jahr lag der HbA1c-Wert unter Insulin glargin im Schnitt bei 6,2 % (Standardtherapie 6,5 %).
- Bei den 1456 Prädiabetikern war drei Monate nach Ende der Insulingabe die Zahl der Neudiagnosen an Diabetes im Vergleich zur Standardtherapie um 20 % reduziert (p = 0,05).
- Schwere Hypoglykämien kamen mit 1,0 vs. 0,31 % vor.
- Das Gewicht stieg unter Insulin glargin um 1,6 kg und nahm unter Standardtherapie um 0,5 kg ab.
- Die Krebshäufigkeit zwischen den Gruppen unterschied sich nicht.
- Die Gabe von Fischöl hatte keinen Effekt auf das kardiovaskuläre Risiko.
Fazit der ORIGIN-Studienergebnisse:
Eine frühe Insulintherapie mit Glargin über sechs Jahre ist neutral bezüglich des kardiovaskulären, aber auch des Krebs-Risikos von Patienten mit Typ-2-Diabetes.
* Outcome Reduction with Initial Glargine Intervention