16. Aug. 2012

KHK: Ist der Bypass dem Ballon überlegen?

In den letzten 20 Jahren beschäftigten sich mehrere Studien mit dem Vergleich perkutane koronare Intervention (PCI) versus Bypass-Op. – mit inkonsistenten Ergebnissen. Nun legten die „Konkurrenten“, das American College of Cardiology und die Society of Thoracic Surgeons, eine große Beobachtungsstudie vor.

Nach vier Jahren niedrigere Mortalität bei Bypass-Patienten

Dazu hatten sie die Daten von knapp 190 000 älteren Patienten mit Zwei- oder Dreigefäßerkrankung, die elektiv behandelt wurde. 103 549 Probanden hatten sich einer PCI unterzogen, 78 % davon mit beschichtetem, 16 % mit unbeschichtetem Stent und 6 % ganz ohne. 86 244 Koronarkranke erhielten einen Bypass (mittlere Nachbeobachtungszeit 2,67 Jahre).

Nach einem Jahr ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen, nach vier Jahren aber zeigte sich im operierten Kollektiv eine um 20 % niedrigere Mortalität (16,4 % vs. 20,8 %). Trotz diese Differenz raten die Autoren, die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren.

War die Prognose der Bypass-Patienten grundsätzlich besser?

Möglicherweise sind die Gruppen nicht gut vergleichbar, weil die Entscheidung pro oder contra Operation anhand prognosebestimmender Faktoren (Ausmaß der Atherosklerose, Allgemeinzustand) gefällt wurde, verdeutlichte Dr. Laura Mauri vom Brigham and Womens’ Hospital in Boston .

Quelle: 1. William S. Weintraub et al., N Engl J Med 2012; online first; 2. Laura Mauri, a.a.O.