ArzneimittelPROFIL Abemaciclib November 2018

Abstract
OA Dr. Daniel Egle, MedUni Innsbruck, OA Dr. Simon Gampenrieder, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg und Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, MedUni Wien, sind die Autoren des ArzneimittelPROFILs Abemaciclib.
Der neue CDK4/6-Inhibitor Abemaciclib überzeugte in zwei Phase-III-Studien beim Hormonrezeptor (HR)-positiven, HER2-negativen Mammakarzinom. In der MONARCH-3-Studie bei postmenopausalen Frauen verlängerte Abemaciclib in Kombination mit einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer (Anastrozol oder Letrozol) das progressionsfreie Überleben gegenüber endokriner Therapie allein in der Erstlinie: 28,2 vs. 14,8 Monate (HR 0,54; p=0,000002). Bei Patientinnen messbarer Erkrankung war die Ansprechrate unter Kombinationstherapie gesteigert (61 vs. 45,5%; p=0,003). In der Studie MONARCH 2 nach endokriner Vortherapie war die Kombination wirksamer als Fulvestrant-Monotherapie: sieben Monate PFS-Gewinn und eine verdoppelte Ansprechrate. Abemaciclib ist im Vergleich mit Palbociclib und Ribociclib selektiver für CDK4 als für CDK6, erfasst aber auch CDK9. Dies spiegelt sich im Nebenwirkungsprofil wider: keine dosislimitierenden Neutropenien, dafür häufig Diarrhö in der Einstellungsphase, die durch Loperamid und individuelle Dosisfindung handhabbar ist. Abemaciclib ist zugelassen in Kombination mit einem Aromatasehemmer oder Fulvestrant, entweder als Initialtherapie oder nach einer endokrinen Vortherapie.