Neurologische Erkrankungen

Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Pirker, Vorstand der Abteilung für Neurologie, Klinik Ottakring, Wien, berichtet über die Entwicklung neuroprotektiver und krankheitsmodifizierender Therapien bei der Parkinson-Krankheit.

Bisher waren therapeutischen Optionen bei seltenen neurologischen Erkrankungen begrenzt und nur symptomatisch. Mit der Implementierung von Gentherapien in die therapeutische Praxis hat sich das grundlegend verändert. „Durch dieses neue Wirkprinzip stehen wir am Beginn einer Entwicklung, die eine fundamentale Änderung in den Behandlungsmöglichkeiten bei seltenen Erkrankungen bringt“, meint Univ.-Prof. Dr. Fritz Zimprich im Gespräch.

Jede zweite Person ist in Europa von einer neurologischen Erkrankung betroffen, unterstreicht Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie, MedUni Wien. Das hat Auswirkungen. Bzgl. DALYs führen neurologischen Erkrankungen noch weit vor Tumor- oder kardiovaskulären Erkrankungen. Die Prävention ist ein wesentlicher Faktor, um auch künftig die Versorgungsgerechtigkeit zu sichern.

Zwei österreichische Studien, die im Rahmen des EAN-Kongresses in Budapest vorgestellt wurden, beschäftigten sich mit prognostischen Biomarkern für die Multiple Sklerose. Untersucht wurden einerseits Parameter der Netzhautdicke, andererseits Kappa-freie Leichtketten (κ-FLC) und Neurofilament- Leichtketten (sNfL) aus dem Liquor. Für beide konnte ein hoher Prädiktionswert für ungünstige Verläufe festgestellt werden.

Erkrankungen des Gehirns nehmen weltweit stark zu, wie eine aktuelle Auswertung der Global Burden of Disease Study zeigt.

Pro Rare Austria setzt sich dafür ein, Menschen mit seltenen Erkrankungen in ihren Anliegen zu unterstützen und sie in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.

Gegen die vielfältigen Beeinträchtigungen durch ein Phelan-McDermid-Syndrom gibt es gezielte Therapien. Doch Wartezeiten und bürokratische Hürden sind hoch.