10. Dez. 2019

Rennen Sie, solange Sie noch können!

Es gibt ein paar Sätze, die, wenn sie von „Bin-noch-nicht-aber-möchte-gerne-Ihr-Patient-sein“-Personen an der Aufnahme vorgetragen werden, beim Hausarzt eine sofortige Fluchtreaktion auslösen sollten. Oder zumindest die Alarmglocken schrillen lassen. So zum Beispiel: „Ich brauche nur eine Grippeimpfung, das kann ja für die Frau Doktor kein Problem sein. Sonst brauche ich nie etwas. Kann ich zu Ihnen kommen?“ Natürlich konnte er. Und dann stellte sich heraus: lungentransplantiert, Hypertoniker, Diabetes und Niereninsuffizienz. Aber er braucht ja nie was!

A wie Alarmglocken

Oder zum Beispiel: „Wir waren immer bei meinem alten Internisten, Hausarzt haben wir nie einen gebraucht. Und unser Internist ist jetzt in Pension gegangen und hat Sie wärmstens empfohlen!“ Auch wenn das Worte sind, durch die einem warm ums Herz wird und das Ego schnurrt: Rennen Sie, solange Sie noch können! Das war der anstrengungsintensivste Mensch, den ich kenne. Er hatte mehrere Karzinome, Diabetes, Niereninsuffizienz und chronische Wunden. Wir bekamen: tägliche Hausbesuche für mich und wöchentlich mehrere Stunden Schreibkram an Anforderungen, Bewilligungen, Transportscheinen und Koordinationstätigkeiten für meine Assistentin.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune