30. Okt. 2019

Und was lerne ich daraus?

Keine Frage, wir alle haben viel zu tun und wir alle haben es eilig. Wir werden so alt wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit, aber offenbar bleibt immer noch zu wenig Lebenszeit. Wir haben viele technische Errungenschaften, die unser Leben erleichtern. Angefangen vom Auto über Waschmaschine, Computer, Smartphones und in Extremfällen sogar Alexa. Und trotzdem sind wir alle so gehetzt, und wenn nicht alles sofort und auf der Stelle erledigt wird, bricht die große Katastrophe aus. So was kann einen als Hausärztin ganz schön Nerven kosten.

Ich schaffe es nach so vielen Jahren immer noch nicht, die innere Ruhe zu bewahren. Äußerlich ja. Da bin ich organisiert, überlegt und ruhig. Ein Fels in der Brandung. Es wurde mir sogar immer wieder attestiert, dass mich anscheinend nix aus der Ruhe bringen kann (selten so gelacht!). Aber innerlich krampft der Magen, verspannt sich die Muskulatur und der Reflux raucht schon aus den Ohren. Schlafen geht auch nimmer so gut. Weil ich einfach immer noch nicht oft genug Nein sagen kann. Und weil ich immer noch ein schlechtes Gewissen habe, wenn die Leute warten müssen oder nicht bekommen, was sie wollen (was sich nicht immer mit dem deckt, was sie brauchen).

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune