Von inneren Alben, äußeren Bildern und stabilen Säulen

Der Sommer hat begonnen, Urlaubszeit, Ruhe, Auszeit, Erholung. All das – oder auch nicht. Aber hoffentlich bald einmal. Jedenfalls wird das öffentliche Leben jetzt wieder etwas mehr auf Sommermodus umgestellt, die Schulferien beginnen ihre retrospektiv betrachtete Unendlichkeit. Mit offenen Augen und all den sonstigen Sinnen in diese Zeit zu gehen, ist die Absicht, oft gelingt es nur bedingt. Das Ereignis steht oft über dem Erleben, das Event anstelle der Erholung. Wir tun viel für auf Festplatten gespeicherte Fotos, aber oft zu wenig für in erholungsbedürftigen Seelen angelegte innere Alben. Sehr treffend habe ich einmal gelesen: „Früher haben wir unsere Fotos noch entwickelt, jetzt legen wir sie ab.“

Genießen wir diese Zeit jetzt persönlich! In uns drinnen, in uns selbst. Im Herbst steht ohnehin wieder Wahlkampf oder nach Michael Häupl die Zeit der „fokussierten Unintelligenz“ an, wobei wir ja mittlerweile in Österreich wirklich viel gewohnt sind. Umso mehr sollten wir auf unsere eigene Reflexion achten und uns an den nährenden Quellen des Lebens laben und stärken. Sich der Einmaligkeit unseres Lebens wieder bewusst werden; wissen, dass dieses unser Leben nicht die Generalprobe, sondern schon die Aufführung ist. Worum geht es mir in meinem Leben? Wie will ich wirklich leben – und wofür? Es gibt das Bild unserer auf fünf Säulen aufgebauten Identität.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune