Behandlungsstrategie bei Essstörungen

In den Leitlinien wird für die meisten Menschen mit einer Essstörung eine ambulante Versorgung empfohlen. In einem aktuellen Cochrane-Review wurde nun die Wirkung von verschiedenen Behandlungssettings auf die Reduktion von Symptomen und die Remissionsraten bei Menschen mit Essstörungen untersucht. Die Forscher untersuchten die Daten von fünf Studien (davon vier Studien mit 511 Patienten mit Anorexia nervosa und eine Studie mit 55 Patienten mit Bulimia nervosa), welche stationäre Betreuung mit teilweise im Krankenhaus erfolgender oder ambulanter Betreuung verglichen.
Für die Anorexia nervosa stellte sich heraus, dass es in der Gewichtszunahme zwölf Monate nach Behandlungsbeginn nur einen geringen oder keinen Unterschied zwischen spezialisierter stationärer Betreuung, aktiver ambulanter Betreuung oder einer Kombination aus kurzer, im Krankenhaus erfolgender und ambulanter Betreuung gibt. Patienten schlossen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit die Behandlung ab, wenn sie randomisiert einem stationären Setting zugewiesen wurden – dieses Ergebnis war aber unsicher. Bezüglich anderer Esstörungen konnten keine sicheren Ergebnisse bezüglich des Einflusses des Behandlungssettings ermittelt werden.

Hay PJ et al., Cochrane Database Syst Rev 2019; doi: 10.1002/14651858.CD010827.pub2

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune