Depression als Nebenwirkung

In einer amerikanischen Studie wurde untersucht, wie oft Erwachsene Medikamente erhalten, die eine Depression als mögliche Nebenwirkung haben, und wie die Verwendung derartiger Medikamente mit der Manifestation einer Depression korreliert. Die Daten, die im Rahmen von fünf Zwei-Jahres-Zyklen (2005/2006 bis 2013/2014) des National Health and Nutrition Examination Survey, einer representativen Querschnittsstudie von über 18-jährigen Amerikanern, erhoben worden waren, wurden bezüglich der Verwendung von Medikamenten sowie der Prävalenz der Depression analysiert. In der Studie wurden 26.192 Erwachsene (mittleres Alter 64 Jahre, 51 % Frauen) erfasst. Von diesen berichteten 7,6 % von einer Depression. Die Prävalenz der Verwendung von Medikamenten mit der möglichen Nebenwirkung einer Depression betrug 37 % und stieg von 35 % im ersten Zweijahreszyklus auf 38 % im letzten untersuchten Zwei-Jahres-Zyklus. Bei 6,9 % bis 9,5 % der Befragten waren zumindest drei Medikamente mit potenzieller Depression als Nebenwirkung in Verwendung. Nach Ausschluss jener Patienten, die Antidepressiva erhielten, konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Medikamente mit Depression als Nebenwirkung und der klinischen Manifestation einer Depression nachgewiesen werden. Die Prävalenz einer Depression lag bei jenen Patienten, die zumindest drei Medikamente mit depressiver Nebenwirkung einnahmen, bei 15 %, im Vergleich zu 4,7 % bei Patienten, die kein derartiges Medikament einnahmen.

Qato DM et al., JAMA 2018; 319: 2289–98

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune