15. Sep. 2018

Ureaplasma schädigt Atemwege von Neugeborenen

kieferpix/AdobeStock

Ureaplasmen, zellwandlose, ungewöhnlich kleine Bakterien können den Geburtskanal besiedeln und zu Atemwegserkrankungen bei frühgeborenen Babys führen. Im Rahmen des ERS 2018 präsentierte Daten zeigen nun, dass Ureaplasma nicht nur mit akuter Morbidität und Mortalität verbunden ist, sondern die Lunge auch nachhaltig schädigt und zu bronchopulmonaler Dysplasie (BPD) führen kann. Darüber hinaus äußerten die Autoren den Verdacht, dass das Bakterium auch Frühgeburten auslösen kann.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: In einer placebokontrollierten Studie konnte gezeigt werden, dass die Infektion gut auf Azithromycin anspricht und die Therapie von den Frühchen gut vertragen wird. Im Rahmen der Studie erhielten 121 zwischen der 24. und 28. Gestationswoche geborene Kinder über drei Tage AZM 20 mg/kg IV oder Placebo. Vor und nach der Behandlung wurde Ureaplasma in Trachea und Nasopharyngealraum der Kinder mittels Kultur und PCR nachgewiesen. Die jungen Patienten wurden über ein Jahr nachverfolgt. Die Studie zeigte einerseits eine Assoziation von Ureaplasma in der Trachea, nicht jedoch in der Nase, mit höherer Mortalität und Auftreten von BPD. Bei Kindern mit positivem Trachealbefund kam es nach Behandlung mit Azithromycin seltener zu Tod oder schwerer pulmonaler Morbidität ([3/9 (33%)] vs. [6/7(86%)])(p=0.036).

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