Mikrobiom und körperliche Aktivität

Extremsport und eine daran angepasste Ernährung führen im Vergleich zu einem sitzenden Lebensstil zu einer Veränderung der mikrobiellen Diversität im Darm. Irische Forscher haben nun untersucht, ob diese Faktoren auch einen Einfluss auf die Funktionalität und Stoffwechselaktivitäten des Mikrobioms haben. Im Rahmen der Studie analysierten die Forscher die metabolischen Prozesse und charakterisierten die Klone des Darmmikrobioms von 40 professionellen Rugbyspielern und gematchten Kontrollpersonen. Die Aufteilung der Rugbyspieler und der Kontrollpersonen erfolgte nach dem BMI in zwei Gruppen, solche mit einem BMI unter 25,2 und über 26,5. Die Studienteilnehmer wurden mittels eines Fragebogens über ihre Ernährungsgewohnheiten und ihre Aktivität befragt. Der Status der Aktivität wurde auch mittels Bestimmung des Serumkreatinins erfasst. Die Ergebnisse bestätigten eine Zunahme der mikrobiellen Diversität bei den Sportlern im Vergleich zu den Kontrollpersonen. Bei den Sportlern fand sich auch eine Zunahme von zusammenhängenden biochemischen Reaktionen, wie zum Beispiel Aminosäure- oder Antibiotika-Biosynthese und Kohlenhydratstoffwechsel. Weiters kam es zu einem Anstieg von Stuhlmetaboliten, insbesondere kurzkettigen Fettsäuren. Sportler hatten signifikant mehr der kurzkettigen Fettsäuren Azetat, Butyrat, Propionat und Valerat als die Kontrollpersonen. Die erhöhte Konzentration von kurzkettigen Fettsäuren ging mit einem erhöhten Muskelumsatz einher und war insgesamt mit einer besseren Gesundheit im Vergleich zur Kontrollgruppe assoziiert.

Barton W et al., Gut 2018; 67: 625–33

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune