8. Aug. 2016

Geringe Zika-Gefahr bei olympischen Spielen

Bei lediglich 6 bis 80 Besuchern und Teilnehmern der Olympischen und Paralympischen Spiele wird einem mathematischen Modell zufolge eine ZIKA Virus-Infektion auftreten. Drei bis 37 Reisende werden nach dem sportlichen Großerereignis infiziert sein, wobei 70 Prozent dieser Personen in nicht-endemische Gegenden zurückreisen.

CC0 Public Domain
Laut einem Ende Juli publizierten Transmissionsmodell für das Zika-Virus ist davon auszugehen, dass durch die Teilnehmer und Besucher der Olympischen Spiele im brasilianischen Rio de Janeiro nur sehr wenige Zika-Fälle in nicht-endemische Gebiete eingeschleppt werden.

Die in Rio de Janeiro von August bis September 2016 stattfindenen Olympischen und Paralympischen Spiele werden von der Angst vor einer Transmission des Zika Virus in bisher verschonte Gegenden überschattet. Joseph A. Lewnard, Gregg Gonsalves und Albert I. Ko geben nun Entwarnung: Die quantitative Determination des Risikos, dass durch Sexualkontakte oder Mückenstiche infizierte Reisende das Zika Virus in ihre Heimatländer bringen und dort verbreiten, habe eine relativ geringe Wahrscheinlichkeit einer Zika Virus-Transmission in die Heimatländern der Athleten und Besucher ergeben.

Die Infektionswahrscheinlichkeit der 350.000 bis 500.000 nicht-brasilianischen Teilnehmer, die zu 30 Prozent aus Lateinamerika kommen und sich im Schnitt 16 Tage in Brasilien aufhalten, beträgt den Forschern zufolge 1 : 6.200 bis 1:53.300. Grundlage für die Berechnung bilden die beim FIFA World Cup 2014 gesammelten Daten.

53,3 Prozent der Besucher stammen aus den USA, Kanada, Europa, Ozeanien, Japan, Südkorea und Israel. In diesen Gegenden ist das Risiko für eine durch Mosquitos übertragene Transmission äußerst gering. Die Chance, dass das Zika Virus durch Sexualkontakte übertragen wird, beläuft sich auf 14,9 bis 192,2 Virämie-Personentage.

Auf Inzidenzrate basierende Wahrscheinlichkeit für eine Infektion

Dem in den Annals of Internal Medicine beschriebenen, mathematischen Modell zufolge dürften drei bis 37 Personen das Zika-Virus mit nach Hause nehmen.

Die Gefahr, dass sich das Virus in afrikanische Staaten ausbreitet, dürfte 1,1 bis 14,5 Virämie-Personentage betragen, wobei beim FIFA World Cup 2014 lediglich vier Prozent der Besucher aus Afrika stammten und auch bei den diesjährigen Spielen wenige Afrikaner erwartet werden.

Joseph A. Lewnard, Gregg Gonsalves, Albert I. Ko
Low risk for international Zika virus spread due to the 2016 Olympics in Brazil
Ann Intern Med 2016 Jul 26, doi:10.7326/M16-1628

WHO public health advice regarding the Olympics and Zika virus