22. Dez. 2017

Psychose oder Autoimmunenzephalitis?

ÖGPB-TAGUNG – Autoimmunenzephalitiden, die durch Antikörper gegen Oberflächenantigene der Neuronen ausgelöst werden, können schwere psychiatrische und neurologische Symptome verursachen. Wird die Krankheit erkannt und behandelt, erholen sich die Patienten aber meist vollständig. (Medical Tribune 47/17)

Der Liquor eines Patienten mit NMDAR-Enzephalitis zeigt im tissue-based assay im Hippocampus ein kräftiges Neuropilfärbemuster.
Der Liquor eines Patienten mit NMDAR-Enzephalitis zeigt im tissue-based assay im Hippocampus ein kräftiges Neuropilfärbemuster.

Gleich einem „Phönix, der aus der Asche aufsteigt“ genesen psychiatrisch und neurologisch schwer erkrankte Patienten, wenn eine Autoimmunenzephalitis erkannt und behandelt wird. Zuvor stand oft schon die Diagnose therapierefraktäre Schizophrenie im Raum. Doch soll nun jeder Patient mit einer psychotischen Erstmanifestation in Richtung Autoimmunenzephalitis abgeklärt werden? Das wohl nicht. Allerdings finden sich bei Autoimmunenzephalitiden meist typische Symptomkonstellationen, die wegweisend für die Diagnose sind, erklärt Dr. Romana Höftberger, Ass.-Prof. am Institut für Neurologie, MedUni Wien. Treten bei psychiatrischen Patienten bestimmte Yellow und Red Flags (siehe unten) auf, gilt es, eine Autoimmunenzephalitis differenzialdiagnostisch in Betracht zu ziehen bzw. direkt auf Autoantikörper zu testen.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune