27. Sep. 2016

Ernst genommen zu werden – ein Menschenrecht

Kapitel eins. Vor einigen Tagen führte ich mit einem Bewohner im Sinne eines Advance Care Planning einen „Vorsorgedialog“. Die anwesende Tochter und auch andere Teilnehmende waren anfangs irritiert, warum ich dieses Gespräch nicht nur mit der eingeladenen Familienangehörigen, sondern im Beisein des Patienten durchführe, weil „er ja das eh nicht mehr mitbekomme“.

Was dann folgte, war ein sehr berührendes Gespräch, in dem der Patient überraschend klar mitredete, was er will und was nicht. Die Tochter war erstaunt und ergriffen – und es tat ihr sehr gut, zu merken, wie sich ihr Vater äußerte, manches klarstellte und die Tochter damit entlastete. Und auch die anwesende Kollegin des Teams war überrascht und vom Gesprächsverlauf positiv bewegt. Die Quintessenz davon: Wir dürfen keinen Menschen, keine Patientin, keinen Bewohner unterschätzen!

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune