27. Dez. 2019

Suizid im Krankenhaus

Foto: tapui/GettyImages

Trotz gut geschulten Personals und Sicherheitsvorkehrungen kommt es immer wieder zu Todesfällen während stationärer Aufenthalte und kurz nach der Entlassung. Risikofaktoren und Präventionsstrategien waren Thema bei der 21. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie (ÖGPB). (CliniCum neuropsy 6/19)

„Sogenannte psychologische Autopsie-Studien ergeben, dass in mindestens 90 Prozent der Suizidfälle eine psychiatrische Diagnose feststellbar ist“, sagt Ao. Univ.-Prof. Dr. Eberhard Deisenhammer auf der 21. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und biologische Psychiatrie (ÖGPB). In psychologischen Autopsie-Studien wird versucht, retrospektiv – zumeist mithilfe der Hinterbliebenen, der Ärzte sowie mittels verfügbarer Notizen der Verstorbenen – eine Anamnese zu erheben. Depressive Erkrankungen und Symptomatiken scheinen bei Suiziden eine zentrale Rolle zu spielen, wobei auch besonders Komorbidität ein wesentlicher risikosteigernder Faktor ist. So zeigte die Lundby-Studie, bei der mehr als 3.500 Bewohner der Region um die südschwedische Stadt Lund über 50 Jahre (1947–1997) beobachtet wurden, einen Anstieg des Suizid-Risikos mit der Zahl der psychiatrischen Diagnosen. Ein besonders hohes Risiko (16,2%) hatten dabei Männer mit Depression und zusätzlichem Alkohol-Abusus.1

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy