22. Okt. 2014

Schizophrenie: Adhärenz als Schlüssel zum Erfolg

SchlüssellochSpeziell bei Schizophrenie- Erkrankten ist die Therapieadhärenz besonders gering. Die verschriebenen Medikamente werden häufig gar nicht oder nur unvollständig eingenommen. Damit Therapieadhärenz im Sinne einer aktiven und gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen dem Behandler und dem Patienten erreicht werden kann, ist eine vertrauensvolle Arzt-Patienten- Beziehung die wichtigste Voraussetzung, um auch bei Rückfällen oder Therapieabbrüchen wieder gemeinsam neue Behandlungspläne zu erstellen.

Die WHO definiert Adhärenz als „das Ausmaß, in dem das Verhalten einer Person, wie die Medikamenteneinnahme, ein Diät-Regime und/ oder eine Lebensstiländerung, mit den mit dem Therapeuten vereinbarten Empfehlungen übereinstimmt. Grundlage einer erfolgreichen Therapie ist – dieser Auffassung entsprechend – die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Patienten sowie die Berücksichtigung von Faktoren, die es dem Patienten erschweren, das Therapieziel zu erreichen.“ Somit bezieht sich die Therapieadhärenz auf die aktive Zusammenarbeit zwischen dem Patienten und Behandler. Damit geht die Therapieadhärenz über den häufig synonym verwendeten Begriff der Compliance hinaus, da diese sich eher auf ein passives Akzeptieren und Befolgen der ärztlichen und therapeutischen Entscheidungen bezieht.
Adhärentes Verhalten bedeutet somit auf der Patientenseite, die abgesprochenen Vereinbarungen einzuhalten. Genauso ist es aber auf der Behandlerseite notwendig, in den Behandlungsplan Überlegungen darüber einfließen zu lassen, welche Umstände und Faktoren dem Patienten eine kontinuierliche Therapie leichter machen können. Grundlage ist somit die patientenzentrierte Medizin, in der der Patient und der Behandler auf Augenhöhe miteinander agieren. Diese Gedanken der partizipativen Entscheidung in der Behandlung haben in den letzten Jahren auch zunehmend Einzug in Behandlungsleitlinien und Therapiealgorithmen von Patienten mit einer Schizophrenie erhalten.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy