9. Mai 2019Primary Health Care

Warum es PVZs so schwer haben

Kammer und Kassen haben Probleme, bis 2021 die anvisierten 75 Primärversorgungszentren in Österreich zu etablieren. Haupthindernisse hohe Immobilienpreise und – man sagt es nicht gerne – fehlender Teamspirit. (Medical Tribune 19/19)

Beim Blick auf astronomisch hohe Immobilienpreise kommt so manchem Arzt das Grauen.

Die Enttäuschung war Franz Kiesl deutlich anzuhören. Der Direktor der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse hatte vor wenigen Tagen die Absage eines PVZ-Teams erhalten: „Es war eigentlich schon alles ausverhandelt. Jetzt geht es wieder zurück an den Start“, klagt Kiesl. Er ist einer der Treiber des Primary Health Care-Gedankens in Oberösterreich. Das Franckviertel in Linz, eingezwängt zwischen Stadtautobahn und Westbahnstrecke, zählt zu den Quartieren, die besser sind als ihr Ruf. Drei Stellenplätze für Allgemeinmediziner wurden und werden dort in nächster Zeit frei. Das Interesse von Nachfolgern hält sich aber in engen Grenzen. Das Primärversorgungszentrum mit drei Ärzten hätte das dräuende Versorgungsproblem lösen können. Daraus wird nun nichts – zumindest in nächster Zeit. Über die Gründe der Absage lässt Kiesl nichts verlauten. Allerdings ist es in Linz kein Geheimnis, dass die Immobiliensuche für das mindestens 300 Quadratmeter große Zentrum sich mehr als schwierig gestaltete. Letztendlich verursachten die hohen Liegenschaftskosten bei dem interessierten Ärzteteam kalte Füße. Fünf vor zwölf zogen sie ihr Konzept zurück.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune