11. Sep. 2018Volksbegehren Don’t Smoke

„Jeder motiviert noch einen Unentschlossenen“

Ärztekammer für Wien und Österreichische Krebshilfe gehen mit ihren Aktivitäten in den Endspurt: Von 1. bis 8. Oktober ist die Eintragungswoche für das Nichtraucherschutz-Volksbegehren.

600.000 Unterschriften konnten bereits in der Unterstützungsphase gewonnen werden. Sie zählen bereits für das Volksbegehren, deren Eintragungswoche bevorsteht. Nun soll diese Zahl noch erhöht werden, am besten: verdoppelt. Wie das funktionieren soll? „Jeder der bereits unterschrieben hat motiviert noch einen Unentschlossenen“, wünscht sich Ärztekammer-Präsident Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres. Der Vizekanzler hätte versprochen ab einer Zahl von 900.000 Unterstützern für das Volksbegehren jetzt im Jahr 2021 eine Volksabstimmung durchzuführen, deren Ergebnis ein verbindliches ist.

Um eine möglichst hohe Beteiligung zu erreichen wird die Drehzahl der Kampagne noch einmal erhöht. Dabei setzt Szekeres zum einen auf die Ärzte und ihre Überzeugungsarbeit bei den Patientenkontakten. Unterstützung bekommen die Ärzte durch ihre Kammer in Form von Plakaten und Foldern. Daneben wird in Zeitschriften und auf Straßenbahnen für das Volksbegehren geworben werden, an öffentlichen vielfrequentierten Einrichtungen wie Bädern, U-Bahnstationen oder Krankenhäusern werden Informationsmaterialien abgegeben. Auch Sportler zeigen ihr Engagement, indem sie beim Vienna Night Run am 25. September im „Don’t Smoke“-Team unterwegs sein werden.

Von links nach rechts: Thomas Szekeres, Paul Sevelda, Daniela Jahn-Kuch, Hellmut Samonigg

Internistin und „Don’t Smoke“-Mitinitiatorin Dr. Daniela Jahn-Kuch betont, dass es bei dem Volksbegehren um die Gesundheit geht und darum, dass Jugendliche gar nicht erst mit dem Rauchen beginnen. Denn wer mit 26 Jahren noch Nichtraucher ist, der startet später kaum damit. Das ist auch „Don’t Smoke“-Initiator Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg wichtig. „Jede Stunde stirbt eine Person an Raucherschäden“, sagt er. Die aktuell getroffenen Maßnahmen wären unzureichend „so, als ob man mit einer Gießkanne gegen einen Hochhausbrand vorgehen wolle“. Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda pflichtet ihm bei: „Das Kippen des Gesetzes zum Rauchverbot in der Gastronomie war gesundheitspolitischer Wahnsinn.“ Das so etwas passieren könnte, hätte er nicht für möglich gehalten. Der gesundheitspolitische Irrkurs solle so rasch wie möglich korrigiert werden. „Wir erwarten, dass die Gesundheitsministerin keine Kompromisse eingeht!“