Die böse Konzernisierung*

Österreichs Gesundheitssystem steht vor der „Konzernisierung“, demnächst könnte es eine Dominanz der Großkonzerne geben. So betreibt der Schweizer Mischkonzern Migros inzwischen an mehr als 40 Schweizer Standorten ambulante Gesundheitszentren. Damit arbeiten in der Schweiz schon fast fünf Prozent der ambulant tätigen Ärzte für diesen Konzern – eine klare Dominanz der Konzerne gegenüber den frei praktizierenden Ärzten. Das droht auch in Österreich! Und dann dieser Süßwarenproduzent Mars; der ist Weltmarktführer bei Tierkliniken und betreibt über AniCura schon an fünf Standorten in Österreich Tierkliniken.

AniCura wird sich nicht mit Tierkliniken begnügen! Schließlich ist Mars ein Großkonzern und damit gierig. Elf Milliarden Euro investierten Finanzinvestoren, denen es nur um Rendite, auch gegen das Wohl der Patienten, geht, 2017 in Europa in die Gesundheitsbranche. Die Mehrzahl dieser Private-Equity- Gesellschaften hat ihren Firmensitz in diversen Steueroasen. Und weil der Gesundheitssektor ja nur 2.000 Milliarden Dollar schwer ist, ist demnächst mit seiner Übernahme zu rechnen! Apropos Investoren: Die Europäische Investitionsbank will 300 Millionen Euro in die Errichtung unserer PVE-Infrastruktur investieren – ein schlagender Beweis dafür, dass internationale Finanzinvestoren vor der Tür stehen, um unser Gesundheitssystem zu zerstören.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune