12. Nov. 2015

Dr. Pichlbauer: Nur die Medikamente sind schuld

Etwa 125 Mio. Euro oder 6 Prozent des Umsatzes, den Pharmaunternehmen mit Krankenkassen erzielen, sollen sie jährlich abliefern, weil, so von Dr. Josef Probst abwärts jeder Kassenmitarbeiter mit politischem Auftrag, die Medikamentenausgaben eine unverantwortliche Schieflage erzeugen. Deswegen: gesetzlicher Zwangsrabatt wie in anderen Ländern. Nun, in anderen Ländern sind solche Rabatte tatsächlich üblich, aber nur dort, wo Preise nicht gesetzlich geregelt sind. Bei uns sind sie das aber, und deswegen auch vergleichsweise niedrig.

Beides – Zwangsrabatt und gesetzlich geregelte Preise – geht nicht und ist auch nicht nötig. Es ist unklar, wie die Gebarungsvorschaurechnung der NÖGKK ins Netz gelangte, jedenfalls landete sie dort – vermutlich das erste und einzige Mal. In dieser Rechnung findet man Prognosen, wie sich einzelne Ausgabenposten entwickeln werden, und kann erkennen, dass Medikamente keine außergewöhnliche Belastung verursachen. Denn, die Medikamentenausgaben der Kassen machen gerechnet nach Apothekenpreisen etwa ein Fünftel der Gesamtausgaben aus und sollen 2015 um 6 bis 7 Prozent steigen – spannenderweise steigen aber auch die Gesamtausgaben um 6 bis 7 Prozent; die Pharmapreise wachsen also offenbar durchschnittlich – Schieflage?

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune