13. Juli 2017

Bürgerversicherung gegen Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland?

13.07.2017 – Die steigenden Gesundheitskosten führen zwei Monate vor der Wahl zu heftigen Debatten zwischen CDU und SPD. Einer neuen Umfrage zufolge ist die Mehrheit der Bundesbürger (gut 60 Prozent) für die Einführung einer Bürgerversicherung. In diese sollen dann auch Beamte, Selbstständige und Freiberufler eintreten dürfen. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) kritisiert diese Pläne.

Laut Gesundheitsexperte Lauterbach wolle die SPD allerdings die Private Krankenversicherung nicht abschaffen, sondern Privatversicherten die Möglichkeit geben, in die Bürgerversicherung zu wechseln. Arbeitgeber und –nehmer sollen wieder gleiche Beiträge bezahlen und nicht wie aktuell die Arbeitnehmer für Zusatzbeiträge mehr. Auch Arzthonorare sollen angeglichen werden, um die aktuelle Bevorzugung der Privatversicherten durch höhere Arzthonorare zu beenden. Eine Bürgerversicherung würde Lauterbach zufolge diesem Problem entgegen wirken.

Grüne und Linke sehen sich durch die Bürgerversicherungsumfrage bereits bestätigt. „Die Zweiklassengesellschaft in der Renten- und Krankenversicherung gefährdet die Stabilität des Sozialstaats“, so Grünen-Chefin Simone Peter. Und Linken-Vorsitzender Bernd Riexinger bekräftigt die Aussage damit, dass „die Mehrheit der Menschen in Deutschland die Nase voll habe von der Zwei-Klassen-Medizin.“

 

Quelle: APAMED