18. Mai 2016

ELGA: Weitere Einbindung von Spitälern

Nachdem die elektronische Gesundheitsakte ELGA im Dezember 2016 in den Wiener Gemeindespitälern und Pflegewohnhäusern sowie in steirischen Spitälern und teilweise in Pflegeeinrichtungen einen umstrittenen Start hingelegt hat, wird das Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Sozialversicherung weitere Spitalsstandorte einschließen. Das Wiener AKH ist nun auch mit von der Partie.

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Die Geschäftsführung der ELGA GmbH gab Mitte
Mai den Fahrplan für den weiteren Ausbau der
elektronischen Gesundheitsakte ELGA bekannt.

Seit der Inbetriebnahme von ELGA wurden von der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) und dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) rund 900.000 e-Befunde für ELGA zur Verfügung gestellt.

Das Wiener AKH ging am 18. Mai mit ELGA in Betrieb. Die Spitalsverwaltung berichtete am Mittwoch, dass die elektronische Gesundheitsakte ab sofort verwendet werde. Bereits zum Auftakt verwende man Entlassungsbriefe und Radiologiebefunde in ELGA, weitere Funktionen wie Laborbefunde werden man schrittweise freischalten. In den Stationen liege der ELGA-Folder auf, zudem sei dieser über die AKH-Homepage aufrufbar, versicherte die AKH-Verwaltung. Die Ombudsstelle des AKH und die ELGA-Ombudsstelle der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft sowie die ELGA GmbH stünden für weitere Fragen zur Verfügung, war in einer Aussendung zu lesen.

Im steiermärkischen Bezirk Deutschlandsberg wird am 25. Mai die ELGA-Anwendung e-Medikation im Probebetrieb eingeführt. Ab Ende Juni werden die Unfallkrankenhäuser und Rehabilitationszentren der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) schrittweise an das System angebunden. Der Betriebsstart im Landeskrankenhaus Villach ist für Mitte Juli anberaumt, schrittweise sollen weitere Kärntner Spitäler folgen. Die ELGA GesmbH arbeitet auch bereits an der Umsetzung der elektronischen Gesundheitsakte in Niederösterreich.

Zug um Zug werden an ELGA sämtliche öffentlichen Krankenhäuser in den anderen Bundesländern teilnehmen. Anschließend wird ELGA im niedergelassenen Bereich und in Apotheken ausgerollt, danach folgen Ambulatorien, private Krankenhäuser und Zahnärzte.

Behandelnde Ärzte und Patienten können auf ihre Befunde zugreifen und ab dem Start der e-Medikation in die Medikamentenliste Einblick nehmen. So lässt sich nachvollziehen, von wem und wann Medikamente verschrieben und wann diese in der Apotheke abgeholt wurden.

Die gesetzlich festgelegte Opt out-Regelung ermöglicht eine komplette oder teilweise Abmeldung von ELGA.

Quelle: ELGA GmbH, APA