21. Dez. 2017

Dr. Stelzl: Ist Weihnachten noch zu retten?

Weihnachten naht und damit eines der wichtigsten christlichen Feste. Zeit also, sich wieder mal an den lieben Gott zu erinnern? Mitnichten. Denn Zeit ist genau das, was wir jetzt ganz sicher nicht haben. Seltsam, denn es ist Advent, ursprünglich eine Periode dazu gedacht, zurückzuschalten, sich zu besinnen auf das, was wirklich wichtig sein könnte, und sich aufgrund der winterlichen Kälte und Dunkelheit gemütlich einzukringeln. Möglicherweise auch eine Zeit des Wartens, der Vorbereitung auf ein besonderes Fest, ob man das jetzt spirituell oder einfach nur kalorientechnisch sehen möchte.

Wie wir wissen, ist das alles nur theoretischer Blödsinn. Statt der stillsten Zeit im Jahr ist es die hektischste, und statt Rückzug, Einfachheit oder Kargheit ist es die Zeit, in der eine Feier die nächste jagt. Gefuttert wird als gäbe es keine Weihnachtsfeiertage, an denen noch mehr gefuttert werden muss. Prosecco, Punsch und Glühwein fließen in Strömen. Die meisten Gallenblasen sind duldsam und sehr nett zu ihren Besitzern, nur gelegentlich versetzt die eine oder andere nach dem allerletzten Vanillekipferl oder nach dem ganz sicher letzten Glaserl Punsch der daneben hockenden Bauchspeicheldrüse einen kleinen freundschaftlichen Schlag. Und dann beginnen beide solidarisch miteinander zu grummeln und streiken. Burp, refluxt der Magen und gesellt sich dazu.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune