1. Juni 2015

Hohe Lebendgeburtrate nach Polkörperanalyse

Durch den Einsatz der Polkörperanalyse und die Auswahl chromosomal unauffälliger Eizellen konnte die Lebendgeburtrate in einer Fall-kontrollierten Wiener Studie von 14,9 auf 26,4 Prozent gesteigert werden.

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Polkörperuntersuchung bringt bessere IVF-Ergebnisse

 

Im Fachmagazin Plos One veröffentlichten der IvF-Pionier Wilfried Feichtinger und der Medizin-Genetiker Markus Hengstschläger eine Studie mit 351 Patientinnen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren, bei denen entweder ein wiederholtes Implantationsversagen oder ein fortgeschrittenes Alter vorlag, mittels künstlicher Befruchtung schwanger zu werden.

Bei einem Teil der Frauen wurde im Rahmen einer IVF-Behandlung eine Präimplantations-Analyse (PID) durchgeführt. In der Studiengruppe (aCGH group) belief sich die Lebendgeburtrate bei 111 Patientinnen mit einem medianen Alter von 39,5 Jahren auf 26,4 Prozent.

Die 240 konsekutiven Patientinnen der Kontrollgruppehatten ein medianes Alter von 38,4 Jahren. 231 dieser Frauen wurden mittels intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) behandelt, bei neun Patientinnen kam eine In-vitro-Fertilisation zum Einsatz. In beiden Gruppen wurden zwischen den Tagen 2 und 5 ein bis drei Embryonen transferiert. Die Lebendgeburtrate betrug bei dieser Gruppe ohne Polkörper-Diagnostik 14,9 Prozent und war damit wesentlich geringer als in der Studiengruppe.

Lebendgeburtrate nach Polkörperuntersuchung, Bild: PLOS One
Lebendgeburtrate nach Polkörperuntersuchung, Bild: PLOS One

Michael Feichtinger, Tina Stopp, Christian Göbl, Elisabeth Feichtinger, Enrico Vaccari, Ulrike Mädel, Franco Laccone, Monika Stroh-Weigert, Markus Hengstschläger, Wilfried Feichtinger, Jürgen Neesen
Increasing Live Birth Rate by Preimplantation Genetic Screening of Pooled Polar Bodies Using Array Comparative Genomic Hybridization
PLoS ONE 10(5): e0128317, doi:10.1371/journal.pone.0128317