5. Okt. 2020

Medizin-Nobelpreisträger 2020 bekanntgegeben

Für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus erhalten Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2020.

youtube

Vor dem Eindruck der größten globalen Gesundheitskrise seit knapp hundert Jahren wurden zum Auftakt der Nobelpreis-Bekanntgaben die diesjährigen Preisträger in der Kategorie Medizin verkündet. Preisträger sind zu gleichen Teilen die Wissenschaftler Harvey J. Alter (National Institutes of Health, Bethesda, MD, USA), Michael Houghton (University of Alberta, Edmonton, Canada ) und Charles M. Rice (Rockefeller University, New York, NY, USA) für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2020.

Die Bekanntgabe erfolgte am Montag, 5. Oktober, pünktlich um 11.30 Uhr durch Thomas Perlmann, Sekretär des Nobelpreis-Kommitees vom Stockholmer Karolinska-Institut.
Wegen der Coronavirus-Pandemie waren deutlich weniger Journalisten vor Ort, auch bei der Preisübergabe am 10. Dezember - dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel - wird es diesmal anders aussehen als normalerweise: Die feierliche Zeremonie im Konzerthaus von Stockholm wird durch eine im Fernsehen übertragene Preisvergabe im Rathaus der schwedischen Hauptstadt ersetzt, auf der die Geehrten aus ihrer Heimat zugeschaltet werden sollen. Auch die Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo wird deutlich kleiner ausfallen. "Der wichtigste Punkt ist, dass die Preise verkündet und verliehen werden in diesem Jahr", sagte Stiftungsdirektor Lars Heikensten. "Wir stehen für Wissen, wir stehen für Wissenschaft, wir stehen für Frieden. Das sind Dinge, von denen wir denken, dass sie in diesen Tagen besonders wichtig sind."

Mit dem Nobelpreis für Medizin beginnt der alljährliche Nobelpreisreigen, bei dem nach und nach auch die weiteren Preisträger in den Kategorien Physik, Chemie, Literatur und Frieden ausgerufen werden. Zum Abschluss werden am Montag in einer Woche (12. Oktober) die Wirtschaftsnobelpreisträger verkündet.

Wer für die Preise nominiert ist, das wird traditionell seit über 50 Jahren geheim gehalten. Dementsprechend lässt sich auch nur spekulieren, ob es in diesem Jahr für einen Nobelpreis für die Corona-Forschung noch zu früh ist. Glaubt man den Buchmachern, dann ist die Weltgesundheitsorganisation WHO bei den diesjährigen Nobelpreisen jedenfalls eine Top-Favoritin - allerdings für den Friedensnobelpreis, dessen Träger am Freitag in Oslo bekanntgegeben wird.