Neue Leitlinie zum Darmkrebs-Screening

Dunkelblaues Band symbolisch für Dickdarmkrebs und akutes Atemnotsyndrom (ARDS) auf der Hand des Unterstützers (isoliert mit Clipping-Pfad)
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Eine neue amerikanische Leitlinie versucht Unstimmigkeiten in derzeitigen Leitlinien hinsichtlich Screeningalter, -intervalle und empfohlener Methoden auszuräumen. Die neue Leitlinie empfiehlt, dass bei allen Patienten das individuelle Darmkrebsrisikos ermittelt werden soll. Ein hohes Risiko ist gekennzeichnet durch eine positive Familienanamnese, eine lang andauernde chronisch entzündliche Darmerkrankung, einige genetische Veränderungen sowie ein Korektalkarzinom oder adenomatöse Polypen in der Anamnese. Erwachsene mit durchschnittlichem Risiko sollten sich im Alter zwischen 50 und 75 Jahren einem Screening unterziehen. Ärzte sollten mit ihren Patienten die unterschiedlichen Screeningmethoden besprechen, einschließlich der Vorteile, Nachteile, Kosten, Verfügbarkeit, Häufigkeit und Präferenzen der Patienten. Screeningoptionen in den USA sind die fäkale immunhistochemische Testung (FIT) oder die hochsensitive Guajak-basierte fäkale Testung auf okkultes Blut alle zwei Jahre, die Koloskopie alle zehn Jahre oder die flexible Sigmoidoskopie alle zehn Jahre kombiniert mit FIT alle zwei Jahre. Das Screening sollte nach dem Alter von 75 Jahren beendet werden oder bei einer Lebenserwartung des Patienten von weniger als zehn Jahren.

Qaseem A et al. Ann Intern Med. 2019; 171: 643–654

Für die Praxis
Die Empfehlungen zum Darmkrebs-Screening sind nach wie vor im Fluss und schließen nun die Erhebung des individuellen Risikos ein. Wichtig ist, dass der beste Screeningerfolg durch die Koloskopie zu erwarten ist und dass bei Verzicht auf die Koloskopie das Stuhlscreening alle zwei Jahre durchgeführt werden muss.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune