Pregabalin bessert Reizdarmschmerzen

Pregabalin wird bei Patienten mit Reizdarmsyndrom zur Beeinflussung der viszeralen Hypersensitivität verwendet, obwohl klinische Studiendaten bisher fehlten. In einer aktuellen doppelblind randomisierten Studie wurde nun die Wirkung bei 85 Patienten (mittleres Alter 39 Jahre, 86 % weiblich) mit Reizdarmsyndrom (erfüllte Rom-III-Kriterien und mindestens drei Schmerzattacken pro Monat) untersucht. Die Patienten erhielten über zwölf Wochen zweimal täglich 225 mg Pregabalin oder Placebo. Die Symptomlast wurde mit wöchentlichen Fragebögen erfasst. 37 Patienten (44 %) litten unter einem Diarrhö-prädominanten Reizdarmsyndrom, 18 Patienten (21 %) mit ostipationsdominantem Reizdarmsyndrom und 29 Patienten (35 %) unter einem Reizdarmsyndrom mit wechselndem Stuhlverhalten. Unter Pregabalin waren die Schmerzwerte und der Schweregrad von Diarrhö und Blähungen signifikant niedriger als unter Placebo. Für den Schweregrad von Obstipation sowie für die Gesamtsymptomatik ergaben sich keine Unterschiede. Die Reizdarm-bezogene Lebensqualität nach Ende der Behandlung wurde durch Pregabalin nicht beeinflusst.

Saito YA et al. Aliment. Pharmacol. Ther. 2019; 49: 389–397

Für die Praxis
Pregabalin bessert bei Patienten mit Reizdarmsyndrom Bauchschmerzen, Diarrhö und Blähungen, nicht aber die Lebensqualität.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune