29. Aug. 2024Kurz gemeldet

MedUni Wien: Überdurchschnittliche Suizidrate bei Ärztinnen

Die Suizidraten im Arztberuf sind rückläufig, aber das Risiko für Frauen ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung immer noch deutlich höher, so das Ergebnis einer aktuell im British Medical Journal veröffentlichten Analyse einer Forschungsgruppe der MedUni Wien von Daten aus 20 Ländern.

Coronavirus-Pandemie: Traurige moderne Ärztin in Uniform mit Stethoskop und medizinischer Maske, die draußen in der Nähe
Foto: Alliance/AdobeStock

Das Forschungsteam am Zentrum für Public Health rund um Studienleiterin Eva Schernhammer (Leiterin der Abteilung für Epidemiologie) und ihrer Kollegin Erstautorin Claudia Zimmermann untersuchte in Form einer Meta-Analyse die Ergebnisse von Beobachtungsstudien, die zwischen 1960 und 2024 veröffentlicht wurden und die Suizidraten unter Ärzt:innen mit denen der Allgemeinbevölkerung verglichen. Insgesamt wurden 39 Studien aus 20 Ländern (hauptsächlich aus Europa, den USA und Australien) einbezogen. Insgesamt berichteten sie über 3.303 männliche und 587 weibliche Suizide in zwei Beobachtungszeiträumen (1935-2020 und 1960-2020).

Dabei zeigte sich, dass das Suizidrisiko bei männlichen Ärzten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nicht erhöht war. Bei Ärztinnen war das Suizidrisiko jedoch deutlich höher (76 %) als in der Allgemeinbevölkerung.

Die Analyse der zehn neuesten Studien im Vergleich zu älteren Studien ergab, dass die Suizidrate sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Ärzten im Laufe der Zeit zurückgegangen ist, obwohl die Rate bei weiblichen Ärztinnen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung weiterhin signifikant erhöht war (24 % höher).