Die Telemedizin kann sich nur selbst stoppen

In der Schweiz gehört Telemedizin zum Alltag – von der Diagnose bis zur Medikamentenverschreibung. Sie treibt teils seltsame Blüten, wird laut Experten insgesamt aber gut angenommen. Auch in Österreich ist Telemedizin im Kommen – jedoch auf eher leisen Sohlen. (Medical Tribune 50-52/18)

Der Arzt, wenn er denn einer ist, kann schon mal in Australien sitzen.

Der Arzt hat seinen Beruf persönlich und unmittelbar auszuüben: So steht es im österreichischen Ärztegesetz. Dennoch hält hierzulande die Telemedizin langsam, aber sicher Einzug. Jüngstes Beispiel ist die von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) entwickelte „RehaApp“, die in einer klinischen Studie getestet wird. Dabei werden zunächst die im Zuge einer Rehabilitation ärztlich festgelegten Zielwerte bezüglich Blutdruck und Gewicht sowie die vorgeschriebenen Medikamente gespeichert. Zu Hause dann wird der Patient täglich daran erinnert, sein subjektiv wahrgenommenes Allgemeinbefinden einzugeben, seine Medikamente einzunehmen sowie Blutdruck und Gewicht zu messen. Zusätzlich werden das erlernte Training und dessen Dauer inklusive eines visuellen Feedbacks aufgezeichnet. Auch die seit 2017 vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger angebotene telefonische Beratung bei gesundheitlichen Problemen ist nichts anderes als Telemedizin: Hier lotst geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal jeden Anrufer durch ein Abfragesystem, schätzt die Dringlichkeit des Anliegens ein und gibt Verhaltensempfehlungen ab.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune