Dauerbrenner Nachtdienst

Nachtdienste zu leisten ist oftmals fordernd. Sie sind aber ein wichtiger Beitrag, um die flächendeckende Versorgung unserer Mitmenschen zu sichern, und oft genug können wir Apothekerinnen und Apothekern dadurch in Notfällen helfen.

Nachtdienste sind ein Thema, von dem es so viele unterschiedliche Versionen gibt wie Orte, an denen sie geleistet werden. Nachtdienste sind auch ein Thema, bei dem sich in manchen Diskussionen unter Kollegen und Kolleginnen die Geschichten geradezu überschlagen – aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln und von ganz verschiedenen Perspektiven aus betrachtet.

Wer von Ihnen hat nicht schon einmal eine Diskussion im Kollegenkreis erlebt, bei der eine Anekdote von der nächsten gejagt wurde, und so die ganze Bandbreite an Notfällen und Kunden in schillerndsten Farben und lebendigen Bildern gezeichnet wurde?

Mag. Monika Aichberger
Streeter Creative Art

Mag. Monika Aichberger, Präsidentin FORUM!pharmazie

Ich glaube, Sie kennen diese Situation, denn am Thema Nachtdienst entzündet sich manchmal eine bestimmte Art von Unmut und Unverständnis für den oder die auf der anderen Seite des Nachtdienstfensters. Vielleicht sollten wir uns gerade deshalb manches Mal genau auf diese andere Seite begeben, um einmal wahrzunehmen, wie es sich anfühlt, dort zu stehen. Ich bin mir sicher, dass es eine große Anzahl Menschen gibt, die sich nicht so wohl fühlen dabei, diesen Klingelknopf zu betätigen, und die mehr als dankbar dafür sind, dass wir tatsächlich da sind. Natürlich gibt es auch die anderen, die dieses Angebot ausnutzen – und das schamlos und zur Unzeit. Aber wir, als eine Stimme für Angestellte Apothekerinnen und Apotheker, sind der Meinung, dass dieser Service wirklich wertvoll ist.

Wenn es schon immer weniger Ärztinnen und Ärzte gibt, die einen Notdienst leisten möchten, so sollten wir trotz aller Unwägbarkeiten versuchen, die sichere flächendeckende Versorgung der Hilfe suchenden Mitmenschen mit Arzneimitteln auch in der Nacht und am Wochenende aufrecht zu erhalten. Auch wenn der Nachtdienst manchmal urfad ist oder 100 Inanspruchnahmen pro Nacht eine große Herausforderung darstellen. Vielleicht wäre es an der Zeit, darüber zu reden, dass eine Unterstützung durch die öffentliche Hand angebracht wäre.

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