Wirkstoffe gegen Alopecia areata im Kindesalter

Kinder sind überproportional oft von kreisrundem Haarausfall (auch Alopecia areata genannt) betroffen. Bisher stehen für die Behandlung schwer betroffener pädiatrischer Patienten nur wenige sichere und wirksame Therapieoptionen zur Verfügung. Forscher haben nun einen eventuellen Nutzen von JAK-Inhibitoren bei Kindern in dieser Indikation entdeckt, die auf dem 31. Kongress der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV) in Mailand vorgestellt wurden.

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Kinderhand, die verlorenes Haar ergreift, lokalisiert auf weißem Hintergrund.
szefei/GettyImages

Alopezia areata (AA) ist eine häufige Autoimmunerkrankung, die durch nicht vernarbenden kreisrunden Haarausfall gekennzeichnet ist. Meist ist die Kopfhaut betroffen. Der Schweregrad reicht von kleinen, gut abgrenzbaren „Flecken“ bis hin zum vollständigen Haarausfall auf der Kopfhaut (Alopezia totalis/universalis). Obwohl es sich nicht nur um eine pädiatrische Erkrankung handelt, sind Kinder überproportional häufig betroffen, mit steigenden Zahlen über das letzte Jahrzehnt hinweg. Im Kindesalter kommt es tendenziell zu schwerwiegenderen Verläufen, die mit einer schlechteren Prognose für das Erwachsenenalter assoziiert sind. Rund 50 Prozent der jüngeren Patienten mit lokalisierter AA schreiten zu einer Alopezia totalis/universalis fort.1,2 Neben einer stark beeinträchtigten Lebensqualität geht die AA mit psychiatrischen Erkrankungen einher. Bei Erwachsenen hat sich die Therapie mit JAK-Inhibitoren bewährt, jedoch liegen hinsichtlich pädiatrischer AA-Patienten nur sehr wenige Daten vor. Prof. Dr. Lidia Rudnicka von der Medizinischen Universität in Warschau berichtete nun am 31. Kongress der EADV über die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich Therapie bei pädiatrischer AA.

Aktuelle Entwicklungen

Nur eine Handvoll Studien haben bisher die Wirksamkeit und Sicherheit von JAK-Inhibitoren in der Indikation AA bei Kindern und Jugendlichen untersucht. „Derzeit ist Baricitinib für Erwachsene zugelassen. Ritlecitinib steht in der Indikation AA kurz vor der Zulassung und Tofacitinib und Ruxolitinib sind bereits für andere Indikationen zugelassen. Hinsichtlich pädiatrischer AA ist die Datenlage jedoch gering“, wie Rudnicka berichtete.

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