Neues Target: Erfolgskurs bei schwer behandelbarem Lungenkrebs

Die Entwicklung immer besserer und individuellerer Therapien beim Lungenkarzinom schreitet rasch voran. Moderne Therapeutika, die zum Einsatz kommen, haben weniger Nebenwirkungen und schenken Patienten eine längere Überlebenszeit bei höherer Lebensqualität. Die Ergebnisse der CodeBreaK200-Studie, die im Rahmen des Kongresses der European Society for Medical Oncology (ESMO) in Paris vorgestellt wurden, geben nun einer bisher nur schwer zu behandelnden Patientenpopulation mit KRAS G12C-mutiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs Hoffnung.

Inhaltsverzeichnis
Bösartige Krebszellen
koto_feja/GettyImages

Lungenkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Österreich und ist dabei für die meisten krebsbedingten Sterbefälle verantwortlich. Laut Statistik Austria1 (Stand 2019) gab es 2.061 Fälle (11%) bei Frauen und 2.770 Fälle (12%) bei Männern. Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) macht ca. 85 Prozent der Krebserkrankungen der Lunge aus, wobei jene Patienten mit KRAS G12C-mutiertem NSCLC eine besonders schwer zu behandelnde Patientengruppe darstellen. Mutationen im KRAS-Protoonkogen wurden bereits vor mehr als 40 Jahren bei unterschiedlichen menschlichen Krebsarten identifiziert, darunter das Pankreaskarzinom, Darmkrebs auch der NSCLC. Somatische KRAS-Mutationen werden in etwa 25 bis 30 Prozent der Lungenadenokarzinome, einem Subtyp des NSCLC, gefunden. Innerhalb der KRAS-Varianten bei NSCLC ist diese spezielle Mutation KRAS G12C bei etwa 13 Prozent der Lungenadenokarzinome vorhanden. Aus therapeutischer Sicht entzogen sich NSCLC mit KRAS-Mutationen bis dato einer erfolgreichen zielgerichteten Therapie. „Bisher war Docetaxel die bevorzugte Therapie der Wahl nach oder gleichzeitig mit einer platinbasierten Chemotherapie“, kommentierte Dr. Melissa Johnson, Onkologin am Sarah Cannon Research Institute at Tennessee Oncology, Nashville, USA. 2021 erhielt jedoch Sotorasib (peroral) als erster irreversibler, selektiver KRAS-Inhibitor eine FDA-Zulassung auf Basis der Ergebnisse der Phase-II-CodeBreak100-Studie.2 Diese Ergebnisse der ersten Studie mit Sotorasib unterstützten schlussendlich den Beginn der Phase-III-CodeBreaK200-Studie.

Methodik

In diese randomisierte, kontrollierte Multicenter-Studie wurden insgesamt 345 Patienten mit NSCLC eingeschlossen. Die Patienten erhielten entweder Sotorasib (960mg peroral, einmal täglich) oder Docetaxel (75mg/m2 i.v., alle drei Wochen) für 21-tägige Zyklen. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben. Sekundäre Endpunkte der Studie waren das Gesamtüberleben, die objektive Ansprechrate, die Lebensqualität, die Dauer des Ansprechens, die Zeit bis zum Ansprechen, die Krankheitskontrollrate und das Sicherheitsprofil.

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