10. Juni 2015

Intensität glykämischer Kontrolle bei älteren Typ II-Diabetikern

Die Autoren des Veteran Affairs Diabetes Trial (VADT) erhoben, wie intensiv eine Stoffwechselkontrolle bei älteren Typ II-Diabetikern sinnvoll ist. 

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Das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Diabetes ist hoch. Der Effekt einer intensiven Stoffwechselkontrolle zur Risikoreduktion war in vier großen, randomisierten Studien nachweisbar. In der Veteran Affairs Diabetes Trial (VADT) konnte durch eine intensivierte Stoffwechselkontrolle (HbA1C-Ziel unter 7,0 %) versus Standardtherapie in der Beobachtungszeit von bis zu 7,5 Jahren eine nicht-signifikante Senkung des kardiovaskulären Risikos dargestellt werden. Nach Abschluss der Studie erhielten alle Patienten nun ihre Standardbehandlung und wurden weitere 5 Jahre in dieser Nachfolgestudie beobachtet.

Das Kollektiv beinhaltete 1.791 Militärveteranen mit Typ II-Diabetes, die in der ursprünglichen VADT-Studie bis Mai 2008 untersucht worden waren. Sie wurden randomisiert einer Standardtherapie oder einer intensiven Behandlung zur Stoffwechselkontrolle zugeführt. Dabei wurden von den Überlebenden 688 Personen in der Standardtherapiegruppe und 703 in der Gruppe mit intensiver Stoffwechselkontrolle beobachtet. Das Durchschnittsalter lag bei 60,5 Jahren.

Bei einer durchschnittlichen Dauer der Erkrankung von 11,5 Jahren hatten 40 % schon zuvor ein kardiovaskuläres Ereignis oder mikrovaskuläre Veränderungen. Das HbA1C war in der intensiv behandelten Gruppe um 1,5 % niedriger als in der Standardtherapiegruppe. In der Standardtherapiegruppe wurden 288 kardiovaskuläre Ereignisse beobachtet, in der intensiv behandelten Gruppe 253. Keine signifikanten Unterschiede wurden bezüglich der Mortalität festgestellt.

Rodney A. Hayward, Peter D. Reaven, Wyndy L. Wiitala, Gideon D. Bahn, Domenic J. Reda, Ling Ge, M.S., Madeline McCarren, William C. Duckworth, Nicholas V. Emanuele, for the VADT Investigators
Follow-up of Glycemic Control and Cardiovascular Outcomes in Type 2 Diabetes
N Engl J Med 2015;372:2197-206, DOI: 10.1056/NEJMoa1414266

Prim. Dr. Peter Dovjak, Leiter der Akutgeriatrie, Salzkammergutklinikum Gmunden