25. Sep. 2014

Wer M. Alzheimer vermutet, ist womöglich betroffen

Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern am University of Kentucky’s Sanders-Brown Center on Aging legen nahe, dass selbst berichtete Gedächtnisbeschwerden starke Prädiktoren für klinische Gedächtnisstörungen im späteren Leben sein könnten.

Richard Kryscio vom Alzheimer Disease Center an der Universität von Kentucky und seine Forschergruppe befragten 531 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 73 Jahren und ohne Anzeichen von Demenz, ob ihnen im Vorjahr Änderungen in ihrem Gedächtnis aufgefallen seien. Die Teilnehmer mussten sich auch über einen durchschnittlichen Zeitraum von 10 Jahren jährlichen Gedächtnis- und Denk-Tests unterziehen. Nach deren Tod wurden die Gehirne der Testpersonen auf Anzeichen von Morbus Alzheimer untersucht.

Während des Untersuchungszeitraums berichteten 56 Prozent der Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 82 Jahren über Veränderungen in ihrer Erinnerung. Jene Probanden, die Veränderungen in ihrem Gedächtnis bemerkten, entwickelten fast drei Mal häufiger Gedächtnis- und Denk-Probleme als Personen ohne diese Merkmale. Einer von sechs Teilnehmern entwickelte während des Studienzeitraums eine Demenz, 80 Prozent dieser Personen hatten erste Gedächtnisänderungen notiert.

Kryscio zufolge legt die am 24. September in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift “Neurology” veröffentlichte Studie nahe, dass es ein signifikantes Fenster gibt, das Gelegenheit für Interventionen bietet, bevor ein diagnostizierbares Problem auftaucht.

Richard J. Kryscio, Erin L. Abner, Gregory E. Cooper, David W. Fardo, Gregory A. Jicha, Peter T. Nelson, Charles D. Smith, Linda J. Van Eldik, Lijie Wan, Frederick A. Schmitt
Self-reported memory complaints. Implications from a longitudinal cohort with autopsies
Neurology, published online 25 September 2014

Quelle: University of Kentucky