Hormonelle Kontrazeptiva und das Risiko von Schlaganfällen bei Frauen mit Migräne

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Migräne in der Kombination mit Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva gilt als Risikofaktor für ischämische Schlaganfälle bei jungen Frauen.

In der Studie von Simona Sacco et al. wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, um die wichtigsten wissenschaftlichen Studien bezüglich Migräne und Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva zusammenzufassen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es eine Assoziation zwischen der Einnahme von Kontrazeptiva, Migräne und dem Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, gibt.

Die systematische Überprüfung der Literatur identifiziert 12 Studien, von denen 6 ausgeschlossen wurden, während 6 in der Analyse der binären Ergebnisdaten enthalten waren. Die Ergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Kontrazeptiva bei Migräne-Patientinnen und der Erhöhung des Schlaganfallsrisikos hin.

Zu erwähnen ist, dass die Resultate aus unadjustierten Analysen stammen und potenzielle Störfaktoren, einschließlich kardiovaskulärer Risikofaktoren, nicht berücksichtigt wurden. Weitere Studien sind erforderlich, um die Interaktion zwischen der Anwendung von hormonellen Kontrazeptiva und Migräne bezüglich dem Schlaganfallrisiko zu bewerten und um die Rolle von kardiovaskulären Risikofaktoren von Frauen mit Migräne und Anwendung von hormonellen Kontrazeptiva bezüglich Schlaganfallrisiko zu ermitteln. Ebenso ist zu klären, ob Migräne mit Aura und Migräne ohne Aura bei Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva anwenden, das gleiche Schlaganfallrisiko birgt. Des Weiteren gilt es zu bestimmen, ob manche Rezeptierungen von hormonellen Kontrazeptiva sicherer sind als andere bei Frauen mit Migräne.

Mehr Daten werden dazu beitragen, die Entscheidungsfindung bei der Anwendung von hormonellen Kontrazeptiva bei Frauen mit Migräne zu verbessern.

Quelle: Simona Sacco et al.: Contribution of hormonal contraceptives to the risk of ischemic stroke in women with migraine: a meta-analysis of current data