27. Aug. 2019

T-Zellen erinnern sich an Allergene

Laut einer Studie der MedUni Wien sind spezielle T-Lymphozyten, Gedächtniszellen in der Lunge, die auf eingeatmete Allergene reagieren, die Ursache für Anfälle von allergischem Asthma bronchiale. Diese Th2-Helferzellen, die ein Leben lang als Gedächtniszellen im Gewebe bleiben und als Th2-TRMs (T-helper 2-tissue resident memory cells) bezeichnet werden, sind dafür verantwortlich, dass Asthmatiker kurz nach Einatmung von Allergenen Asthmaanfälle erleiden und dass diese lebenslang auftreten können.

Methoden. Die Forscher untersuchten die Th2-TRMs in der Lunge von Mäusen mit allergischem Asthma bronchiale während der Remission und charakterisierten diese Zellen nach dem Kontakt mit dem Allergen. Nach Eliminierung der meisten T-Zellen blockierten sie die Immunzellen, damit diese nicht aus der Lunge abwandern konnten.

Ergebnisse. Die Forscher konnten zeigen, dass die rund 150.000 bis 200.000 Gedächtniszellen in der Lunge – ein Bruchteil der insgesamt rund 100 Millionen Lungenzellen – nicht aus der Lunge abwandern, sondern aktiviert werden, um auf das eingeatmete Allergen zu reagieren. Diese Daten könnten erklären, warum ein Großteil der Patienten mit allergischem Asthma bronchiale lebenslang allergisch reagiert und dass, wenn diese dauerhaft dem Allergen ausgesetzt sind, sich die Anzahl der Th2-TRMs bei weiterem Kontakt mit dem Allergen möglicherweise erhöht und zu noch schwererem Asthma bronchiale führt.

Fazit. Die Studie zeige laut Studienleiterin Dr. Michelle Epstein erstmals, dass Th2-TRMs über 600 Tage in der Lunge verbleiben, und sie beweise, dass immunologisches Gedächtnis bereits nach dem ersten Anfall von allergischem Asthma bronchiale induziert wird und die Gedächtnis-T-Zellen ein Leben lang erhalten bleiben.

Bosnjak B et al.: Th2-TRMs maintain life-long allergic memory in experimental asthma in mice. Front Immunol 2019 Apr 24; doi:10.3389/fimmu.2019.00840

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo