2. Juni 2018

Demnächst: Late-Breaking-Daten zur zytoreduktiven Nephrektomie bei mRCC

Dr. Ulka N. Vaishampayan, Karmanos Cancer Center, Michigan, kommentiert in einer Educational Session die bisherige Evidenz zur zytoreduktiven Nephrektomie bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom. „Auch bei metastasierter Erkrankung ziehen wir ein Debulking des Primärtumors in Betracht“, so die Expertin. „Wahrscheinlich wird sich das aber ändern müssen, da wir immer bessere systemische Therapien zur Verfügung haben.“

Menschlicher Nierenquerschnitt auf wissenschaftlichem Hintergrund
iStock-1172461799_Mohammed Haneefa Nizamudeen

Bei Patienten mit synchron metastasiertem Nierenzellkarzinom scheint die zytoreduktive Nephrektomie einen Überlebensvorteil zu bringen, wie eine retrospektive Analyse aus dem International Metastatic Renal Cell Carcinoma Database Consortiumvon nahelegt (Heng DY et al., Eur Urol 2014; 66: 704-10). Das mediane Gesamtüberleben belief sich darin auf 20,6 vs. 9,5 Monate bei Patienten mit vs. ohne zytoreduktiver Nephrektomie (HR 0,6; p<0,0001). Patienten mit vier bis sechs Hochrisikofaktoren gemäß IMDC-Score hatten jedoch keinen Benefit durch die Operation.

Prospektive Daten mit geringer Patientenzahl aus der SURTIME (EORTC 30073)-Studie legen nahe, dass eine zytoreduktive Nephrektomie nach initialer Sunitinib-Therapie numerisch besser, aber definitiv nicht schlechter sein dürfte als eine initiale Operation, so Vaishampayan.

„Retrospektive Real-World-Daten zeigen in der Ära zielgerichteter Therapien insgesamt eher einen Vorteil für die CN, während prospektive Ergebnisse eher umgekehrt ausfallen“, fasst die Expertin zusammen. Bei Patienten mit ungünstigem Risiko und hoher Tumorlast spreche sowohl retro- als auch prospektive Daten für eine initiale systemische Therapie.

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