28. Jän. 2016

Molekularer DNA-Roboter auf Infektionsjagd

Österreichische Forscherinnen und Forscher entwickelten in Kooperation mit einem europäischen Konsortium neue Technologien für die Diagnose und Therapie bakterieller Infektionen. Mit einem molekularen Roboter sollen in Zukunft bakterielle Infektionen bekämpft werden.

funktionaler DNA-Roboter aus DNA, der bakterielle Erreger und Tumorzellen aufspüren und zerstören kann
Funktionaler DNA-Roboter aus DNA, der bakterielle Erreger und Tumorzellen aufspüren und zerstören kann

 

Im Zuge des vom EU-Programm Horizon 2020 finanzierten Projekts MARA (Molecular Analytical Robotics Assays), das innovative Konzepte für die Diagnostik und Therapie von Krankheitserregern und Antibiotikaresistenzen schafft, werden unter Ägide des Austrian Institute of Technology (AIT) wissenschaftliche Grundlagen erforscht und im Idealfall erste Prototypen konstruiert.

Molekulare Maschinen im Größenbereich von 100 Nanometern

Das Team um Ivan Barisic vom AIT möchte mit einem internationalen, multidisziplinären Team aus reine DNA als kostengünstigen Sensor einsetzen, welcher Zielmoleküle in wasserlöslichen Substanzen erkennt und auf diese mit einem mit freiem Auge erkennbaren Farbumschlag reagiert. Um artifizielle Enzyme für unterschiedliche Anwendungen herstellen zu können, soll DNA in einem weiteren Ansatz wie in einem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden. In einem dritten Schritt soll dieser Ansatz erweitert werden: Das Ziel ist, einen funktionalen DNA-Roboter zu bauen, der bakterielle Erreger oder Tumorzellen aufspüren und durch Aufbohren der Zellwand zerstören kann.

Neue Möglichkeiten in der molekularen Medizin

Durch die gezielte Zerstörung bakterieller Zellen durch einen DNA-Roboters werden auch multiresistente Erreger ausgeschaltet, wodurch den beteiligten Forscherinnen und Forschern zufolge eines Tages eine Therapie Antibiotika-resistenter Infektionskrankheiten effizient möglich wäre.

Quelle: Austrian Institute of Technology