Einfluss von Gewicht und Komorbiditäten auf das Überleben von Myelofibrose-Patienten

measurement of bmi. Body mass index

Der Charlson Comorbidity Index (CCI) und der Body Mass Index (BMI) sind signifikant assoziiert mit dem Outcome für Patienten die mit Tyrosinkinasehemmern behandelt werden. Ruxolitinib (RUX) ist der erste JAK1/2-Inhibitor, der zur Reduktion der Milzvergrößerung und zur Verbesserung der Lebensqualität bei Myelofibrose-Patienten führen könnte. Palandri F et al. (EHA 2017, abstract E1325: Impact of comorbidities and body mass index on survival in patients with myelofibrosis treated with ruxolitinib) untersuchten, welche Auswirkungen die RUX-Therapie auf CCI und BMI hat.

Die multizentrische Beobachtungsstudie wurde zwischen Juni 2011 und April 2016 mit 343 Patienten durchgeführt. Es zeigte sich, dass CCI und BMI gemeinsam mit der Transfusionsbedürftigkeit das Überleben von Myelofibrose-Patienten, die mit RUX behandelt wurden, beeinflussen könnten. Diese Parameter könnten zu einer verbesserten Definition der Überlebenschancen über den IPSS-Score hinaus führen. Ungünstige CCI- und BMI-Werte hemmten das Ansprechen auf RUX nicht. Die Reduktion der Milzgröße glichen darüber hinaus die schlechteren prognostischen Werte eines niedrigen BMIs aus.

Erfahrung mit Ruxolitinib aus zwei Studienzentren

Seit März 2013 wurden im James Paget University Hospital und im Ipswich Hospital 31 MF-Patienten mit RUX behandelt. Eine retrospektive Analyse (Russell J et al., abstract PB2034: Ruxolitinib in myelofibrosis: a two-centre experience) lieferte eine ähnliche Ansprechrate und Verträglichkeit wie in COMFORT-II. Die häufigsten nicht-hämatologischen unerwünschten Nebenwirkungen (AEs) waren Gewichtszunahme und kleinere Infekte. Die Gewichtszunahme war in vielen Fällen sogar wünschenswert, da sie zu einer Verbesserung des konstitutionellen Symptome, der Milzgröße und des Ernährungsstatus führten.

Die hämatologischen AE-Raten könnten allerdings höher als im Studiensetting sein. Anämien wurden bei jedem Patienten beobachtet und die Thrombozytopenie erforderte Dosisanpassungen. Außerdem war die Inzidenz der Progression zur akuten myeloischen Leukämie (AML) häufiger als erwartet (16 % der Patienten entwickelten AML, im median nach vier Monaten und verstarben). Die häufigsten AEs waren allerdings schwach ausgeprägt und gut behandelbar. Der Großteil der Patienten wird weiterhin aktiv behandelt.