Darmkrebs und Lebensstil

Weltweit gibt es große Unterschiede in der Häufigkeit des kolorektalen Karzinoms. In den westlichen Ländern ist sie am höchsten. Deutsche Wissenschaftler haben nun die Assoziation von Lebensstilfaktoren und dem Darmkrebsrisiko untersucht. Dazu wurden Daten aus einer populations­basierten Fall-Kontroll-Studie, die seit 2003 im Südwesten Deutschlands durchgeführt wird, herangezogen.
Bei 4.092 Darmkrebspatienten und 3.032 Kontrollpersonen mit einem Durchschnittsalter von 68 Jahren (61  % männlich) wurden Rauchverhalten, Alkoholkonsum, Ernährung, körperliche Aktivität und Körperfettgehalt erfasst. Daraus wurde ein „healthy lifestyle score“ berechnet.
Raucher waren 23 % der Darmkrebspatienten und 18 % der Kontrollpersonen, 70 bzw. 73 % hielten sich an die Empfehlungen zum Alkoholkonsum, 35 bzw. 46 % ernährten sich gesund, 84 bzw. 88 % betrieben entsprechend den Empfehlungen Sport und 31 bzw. 39 % hatten eine wünschenswerten BMI. Daraus errechneten sich folgende ­Risikoreduktionen für Darmkrebs:

  • durch nicht über die Empfehlungen hinausgehenden Alkoholkonsum um 17 %,
  • durch Nichtrauchen um 18 %, durch gesunde Ernährung um 30 %,
  • durch Bewegung um 12 % und
  • durch einen gesunden BMI um 29 %.
  • Durch eine zunehmende Zahl an günstigen Lebens­stilfaktoren konnte das Darmkrebsrisiko „dosis­abhängig“ gesenkt werden – bei fünf günstigen Lebensstilfaktoren um bis zu 67 %.

Carr PR et al., Gastroenterology 2018; 155: 1805–15

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune