Darmflora und Zuckerstoffwechsel

Zusammenhänge zwischen Darmflora, Insulinsensitivität und Zuckerstoffwechsel sind bekannt. Amerikanische Forscher haben nun untersucht, ob eine Reduktionskost bei übergewichtigen und adipösen Nicht-Diabetikern über Veränderungen mikrobieller Stoffwechselprodukte den Glukosestoffwechsel günstig beeinflussen können.
Dazu wurden als mikrobielle Metabolite die folgenden Serumspiegel gemessen: Cholin und L-Carnitin (diese werden von Darmbakterien zu Trimethylamin verstoffwechselt) und TMAO (Trimethylamin-N-Oxid – dieses wird in der Leber aus Trimethylamin gebildet). Es ist bekannt, dass TMAO ein Prädiktor für ein erhöhtes Diabetesrisiko ist.
Untersucht wurden 504 adi­pöse Nicht-Diabetiker, die über zwei Jahre eine von vier kalorienreduzierten Diäten einhielten. Die Diäten unterschieden sich durch ihren Fettanteil und ihren Prote­inanteil. Blutproben wurden zu Beginn der Diät und nach sechs Monaten entnommen. Weiters wurden vor und nach der Ernährungsumstellung verschiedene Parameter des Zuckerstoffwechsels und der Insulinsensitivität gemessen sowie ein Aminosäureprofil erstellt.
Es stellte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Veränderungen der mikrobiellen Metabolite Cholin und L-Carnitin und einer Verbesserung der Nüchtern-Insulinspiegel heraus. Die Verbesserung der Diabetesparameter erwies sich bei fettreicher Ernährung als weniger deutlich ausgeprägt.

Heianza Y et al., Gut 2019; 68: 263–70; http://dx.doi.org/10.1136/gutjnl-2018- 316155

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune