26. Sep. 2017

In der Kindheit diagnostizierte CED ist mit höherem Krebsrisiko assoziiert

26.09.2017 – Laut einer im BMJ veröffentlichten Studie, haben Menschen, bei denen in der Kindheit eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) diagnostiziert wurde, im späteren Leben ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Bereits in der Vergangenheit hatten Studien eine höhere Krebsrate bei PatientInnen mit CED verglichen mit der Allgemeinbevölkerung assoziiert.

In der aktuellen Studie verglich ein internationales Forscherteam 9.405 in Schweden lebende Personen, bei denen CED unter 18 Jahren diagnostiziert wurde, mit 92.870 gesunden Kontrollprobanden. Unter der Berücksichtigung potenzieller Einflussfaktoren betrug die Rate der ersten Krebserkrankung bei PatientInnen mit CED mit Beginn in der Kindheit 3,3 pro 1.000 Personenjahren. Im Vergleich waren es 1,5 pro 1.000 Personenjahre bei den Kontrollpersonen. Das entspricht über ein Jahr beobachtet einem zusätzlichen Krebsfall pro 556 PatientInnen mit CED.

Das Risiko war sowohl im ersten Jahr nach der Diagnose, als auch über eine Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren hinausgehend erhöht, insbesondere in Bezug auf kolorektale, Dünndarm- und Leberkarzinome. Zusätzlich waren chronische Lebererkrankungen, langjährige Kolitis und eine positive Familienanamnese bei CED mit Beginn in der Kindheit Risikofaktoren für die Entstehung jeglicher Krebsart.

Quelle: Olén O, Askling J, Sachs MC, Frumento P, Neovius M, Smedby KE, Ekbom A, Malmborg P, Ludvigsson JF. Childhood onset inflammatory bowel disease and risk of cancer: a Swedish nationwide cohort study 1964-2014. BMJ 2017;358:j3951. doi: 10.1136/bmj.j3951.