1. Sep. 2015

Fall der Woche: Carmen schwitzt heftig

Illustration: Kim NovakCarmen (15 J., Schülerin) kommt an diesem Vormittag ziemlich verzweifelt in Ihre Ordination. „Wissen Sie, es ist mir sehr peinlich, aber seit ca. 4 Monaten schwitze ich immer mehr vor allem an den Händen und Füßen. Ich traue mich schon gar nicht mehr, jemandem die Hand zu geben, weil sie so nass ist. Ich versuche immer mir die Hände vorher irgendwo abzutrocknen, aber das fällt natürlich auf. In der Schule ist es am schlimmsten. Beim Umkleiden nach dem Sport sind die Socken total feucht, und es ist mir unheimlich peinlich. Ich hatte vorher nie solche Probleme, ich versteh nicht, woher das kommt. Können Sie mir nicht helfen?“ Nach und nach erfahren Sie, dass Carmens Problem langsam begonnen hat und nun immer schlimmer wird. Vor einem halben Jahr hat sie begonnen die Pille zu nehmen, da ihre Menstruation sehr unregelmäßig verlief. Ihr Hausarzt hat bereits ihre Schilddrüse abklären lassen, die Befunde waren alle völlig unauffällig. Worunter leidet Carmen am ehesten, und wie können Sie ihr helfen?

„Mit der betreuenden Gynäkologin ist Rücksprache zu halten“

Dr. Daniela Kasparek
FÄ f. Kinder- und Jugendheilkunde, Wien
Die Anamnese muss noch um einiges ergänzt werden. Wichtig ist zu klären, ob die Patientin in den letzten sechs Monaten Gewicht zugenommen hat und eine Hypertonie besteht. Ein nüchterner Blutzucker sowie ein HbA1c sind zu bestimmen. Weiters muss die eventuelle Einnahme von Salycylaten, Kortikoiden, SSRI oder andere Psychopharmaka geklärt sein. Rücksprache ist mit der betreuenden Gynäkologin zu halten, da das Erstauftreten der Hyperhidrose gemeinsam mit der Pilleneinnahme begann.

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