Essverhalten und Übergewicht

2014 wurde ein „Portionsgröße-Effekt“ beschrieben – der Umstand, dass größere Portionen dazu führen, dass man größere Nahrungsmengen isst, selbst wenn die Personen vor dem Essen darüber informiert werden. In anderen Studien war gezeigt worden, dass dieser Effekt durch z.B. Verwendung kleinerer Geschirrgrößen oder Verringerung der Stückgröße eines Nahrungsmittels beeinflusst werden kann.
In einer experimentellen Studie wurde nun untersucht, ob individuelles Verhalten bezüglich der Tendenz, Portionen aufzuessen („plate clearing“), eine Rolle spielt. In vergangenen Studien war nämlich gezeigt worden, dass „plate clearing“ mit einem höheren Körpergewicht einhergeht. Die Tendenz aufzuessen hängt laut früherer Studien auch mit elterlichen Ermutigungen, in der Kindheit aufzuessen, zusammen.
In die Studie wurden Frauen eingeschlossen, die sich als habituelle Teller-Leeresserinnen identifizierten, und mit Frauen verglichen, die angaben, eher selten ihre Portionen aufzuessen. Die Versuchspersonen bekamen entweder eine normale oder eine übergroße Portion Nudeln mit Tomatensoße. In der Studie bestätigte sich der Portionsgröße-Effekt, zusätzlich zeigte sich aber auch, dass Teller-Leeresserinnen mehr aßen als Nicht-Leeresserinnen. Ein Zusammenhang zwischen Portionsgröße und „plate clearing“ konnte nicht nachgewiesen werden.

Sheen F et al., Appetite 2018; 127: 223–9

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune