27. Apr. 2018Projekt „Lebensretter“

Schnelle Hilfe kommt mit dem Smartphone

Schneller als die Rettung könnten freiwillige Studierende bei Herzstillstand-Patienten sein. Per Smartphone-App werden die Ersthelfer koordiniert. (Medical Tribune 16/18)

V.l.n.r.: Patrick Aigner (Berufsrettung Wien), Harry Kopietz (Erster Wr. Landtagspräsident, Verein Puls), Vizerektorin Rieder, Eichelter (ÖH)

Das Ziel des Projekts „Lebensretter“ ist es, im Falle eines Herzstillstandes schon vor dem Eintreffen der Rettungsteams rasche Erste Hilfe zu ermöglichen. Studierende der MedUni Wien können sich nun als „Lebensretter“ registrieren lassen. Sie werden informiert, wenn sich in ihrer Nähe ein Notfall ereignet hat.

Helfer und Defi zur Stelle

So funktioniert das System: Die Berufsrettung Wien entsendet sofort nach Eintreffen eines Notrufes einen Rettungswagen zum Einsatzort. Neu ist, dass bei Verdacht auf Herzstillstand jetzt gleichzeitig Ersthelfer mittels Lebensretter- App über den Notfall in ihrer Nähe informiert werden. Die zwei nächsten „Lebensretter“, die den Fall annehmen, werden von der App unverzüglich dorthin geleitet. Weitere Helfer, die sich gemeldet haben, werden zu Defibrillatoren beim Notfallort geschickt, damit sie die beiden Ersthelfer unterstützen können. Sobald die Rettungskräfte angekommen sind, übernehmen sie den Fall, und der Einsatz der „Lebensretter“ ist beendet.

Großes Interesse

„Als Medizinische Universität Wien freuen wir uns, dass wir Teil des Lebensretter- App-Projektes sein werden und unsere Studierenden hier sehr aktiv sein werden und zur Gesundheit in der Stadt Wien beitragen“, freut sich Vizerektorin Anita Rieder über das große Interesse seitens der Studierenden. Über 150 Helfer haben sich bereits gemeldet. Initiator Jakob Eichelter, selbst Medizinstudent und bei der HochschülerInnenschaft an der Medizinischen Universität Wien (ÖH Med Wien) aktiv, hofft auf noch viel mehr Teilnehmer, denn „je mehr freiwillige Studierende registriert sind, umso größer sind die Chancen, dass bei einem Notfall jemand in der Nähe ist, um schnell helfen zu können.“ Mehr Teilnehmer bedeutet auch: Der Radius für die Alarmierung verringert sich, und die Wege zum Notfall werden kürzer und damit schneller.

Starke Kooperation

Im Rahmen des Projekts kooperieren die ÖH Med Wien, der Verein Puls und alle Sanitätsorganisationen in Wien, die Wiener Berufsrettung mit ihrer Leitstelle sowie das Österreichische Rote Kreuz, das die Ausrollung auf ganz Österreich unterstützt. Der Verein Lebensretter hat die App dazu entwickelt, die im Februar sogar mit dem „eAward 2018“ in der Kategorie „Mensch und Gesundheit“ ausgezeichnet wurde.

App-Einschulung

Studierende der MedUni Wien, die das Erste-Hilfe-Praktikum oder entsprechende Lehrveranstaltungen absolviert haben, können sich registrieren. An der MedUni wird eine Einschulung auf die App angeboten, in einer eigenen Lehrveranstaltung und jeweils montags 10–13 Uhr und mittwochs 10–14 Uhr (AKH, Ebene 6M).

Verein Lebensretter
www.lebensretter.at
Spenden:
IBAN: AT56 1500 0047 8102 2985
BIC: OBKLAT2L

ÖH Med Wien
lebensretter@oehmedwien.com

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune