10. Nov. 2017

Dr. Stelzl: Bitte Klartext!

Im Moment ist in der Ordi die Hölle los. Ich glaube nicht, dass wir jemals einen so schlimmen Herbst hatten. Liegt’s an der plötzlichen Abkühlung nach diesem extrem heißen Sommer oder an besonders unfreundlichen Viren oder vielleicht nur am Planetenstand? Keine Ahnung. Jedenfalls quillt die Ordi seit Wochen über mit verrotzten und hustenden Patienten in Abwechslung mit solchen, die über Erbrechen und Durchfall jammern. Dazwischen ist das Ganze mit ein paar Novemberdepressionen und dem einen oder anderen psychotischen Schub durchzogen. Und als Sahnehäubchen obendrauf haben wir die ersten Lehrer, die jetzt schon vor Erschöpfung nicht mehr können.

Ich bin an manchen Tagen so fertig, dass ich nicht einmal mehr fernsehen will, die spärlichen bereits geplanten privaten Termine wie Weinverkostung mit Freunden oder Oper mit Mama würde ich am liebsten absagen, am Einschlafen hindert mich ein fies pochender Schmerz in den Schläfen und gestern hatte ich erstmals einen Blutdruck über 130. Wenn das so weitergeht, werde ich auch bald hinüber sein. Also muss ein Ausgleich her. An sportlicher Aktivität geht derzeit nur der tägliche Walk. Für Hochenergetischeres fehlt mir schlichtweg die Energie. Meine Freundin K. schlägt Stricken zur Entspannung vor. Da kriege ich aber immer Probleme im rechten Arm wegen der Foramenstenosen in der HWS. Aber irgendwas Einfaches aus dem Themenkreis „daheim – gemütlich – geborgen“ ist eigentlich keine schlechte Idee.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune