24. Jän. 2017

Neues Jahr, neue Zusammenarbeit?

Wer meine Kolumnen gelesen hat, weiß, dass ich von der Idee der Primärversorgungszentren alles andere als begeistert bin. Zum einen habe ich keine Lust, mich aus meiner mühsam und liebevoll aufgebauten Ordination vertreiben zu lassen und irgendwohin verpflanzt zu werden. Ich möchte auch mein tolles Team nicht missen, das ich mag und schätze und das aus Menschen besteht, die qualitativ hochwertige Arbeit, großes Engagement und viel Freundlichkeit in diese meine Praxis bringen. Auch möchte ich meine Patienten, die sich ganz gezielt mich als ihre Hausärztin ausgesucht haben, nicht teilen. Und statt noch mehr Vorgaben, Vernetzungen und Koordinationen träume ich von mehr Freiheit und beruflicher Selbstverwirklichung.

Ich weiß, das ist naiv. Frei bin ich nur im Risiko, falls ich mal krank werde. Selbstverantwortlich nur, wenn irgendetwas danebengeht. Ich möchte keine längeren Öffnungszeiten, sondern wäre gerne freier in der Gestaltung der bisherigen. Zum Beispiel besteht bei meinen Patienten viel Bedürfnis nach Ordinationszeit am frühen Morgen. Demgegenüber herrscht am Mittwochnachmittag meist pathologische Stille in der Ordination. Natürlich trachte ich, den Anforderungen zu entsprechen. Ich dehne die Ordinationszeiten immer weiter nach vorne aus. Den ungeliebten Nachmittag bekomme ich trotzdem nicht weg. Denn zwei Nachmittage müssen sein.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune